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...dass das Großreich Dargen stolz und mächtig war.
Es umfasste einen Großteil des Südens der Insel, auf der es lag. Der Duke of Dargen genoß ein hohes Ansehen und sein politischer Einfluß war ebenfalls beachtlich.

Als vor achtzig Jahren das erste Mal ein christlicher Missionar seinen Fuß auf das Dargenische Reich setzte, war die Welt noch in Ordnung. Die dargenische Herrscherfamilie war an der Macht und der Caelitische Glaube bestand friedlich neben anderen kleineren Religionen.

Doch dann begann ein ausländischer Adeliger namens Jakobus von Freienstein das Christentum in Lande zu propagieren. Andere folgten ihm und immer mehr wurden in den Bann dieser Religion gezogen. Das gemeine Volk hingegen war nur schwer von der Lehre eines Sohnes Gottes zu überzeugen. Ihr Glaube an ihre Götter war sehr erdverbunden und stark, ein Leben in so genannter Sünde konnten sie sich nicht vorstellen.
Daher gab es fast ausschließlich nur eine Gesellschaftsschicht, die zum Christentum übertrat: der kleine und mittlere Adel. Eine Religion, die Verzicht und Unterwürfigkeit zu Lebzeiten predigt, damit man im Paradies ein Zehnfaches zurückbekommt, erschien diesen politischen Ehrgeizlingen genau richtig, „ihr“ Volk zu lenken. Und so kam es im Laufe der Jahre zu immer mehr Baronen und Grafen, die sich diesem Glauben anschlossen. In den Herscherhäusern breitete sich der neu gefundene Glaube schnell aus, schließlich wurden der Caelitische Glaube und andere Religionen verboten.

Über diese eigenmächtige Handlung des Adels erbost und selbst tief dem alten Glauben verbunden, beschloss der damalige Herrscher, Duke Aleister I. of Dargen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Er verbot das Christentum.

Dies führte zu einem politischen Konflikt mit dem niederen Adel und inzwischen auch einigen hohen Adligen, die zum Christentum übergetreten waren. Dieser Konflikt eskalierte zu einem ausgewachsenen Bürgerkrieg, in dessen Verlauf die Christen – auch aufgrund massiver Geldmittel aus dem christlichen Ausland – die Überhand gewannen. Bevor es zu einer katastrophalen Niederlage von Aleister und seinen Anhängern kam, schloss man mit den Christen Frieden. Diese stellten jedoch als Bedingung, dass die Herrscherfamilie in die Verbannung geschickt wurde. In dieser letzten Stunde des alten Dargenischen Reiches wurde Aleister von vielen seiner Verbündeten im Stich gelassen, die sich von ihm abwandten und sich ebenfalls für eine Verbannung aussprachen, nur um ihre eigene Haut zu retten. Die letzten Getreuen gingen entweder mit in die Verbannung oder wurden ihrer Titel und Ehren enthoben.

Das alles geschah vor nicht ganz fünfzig Jahren. Inzwischen ist das Dargenische Reich unter der Herrschaft eines neuen Fürsten, der natürlich ebenso Christ ist wie der Rest des Adels. Sein Name ist John II. of Narvin.

Obwohl neben dem Christentum keine anderen Religionen geduldet werden, ist es bekannt, dass das Volk immer noch den alten Glauben praktiziert. Jedoch geschieht dies im Verborgenen, wo die Inquisition der Christen es nicht oder nur selten entdeckt.

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